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Schutzbrille oder Augenarzt?

Über 80 Prozent der Wahrnehmungen erfolgen über das Auge. Es ist wichtig, das Auge optimal zu schützen und für einen möglichst hohen Sehkomfort zu sorgen.

Unsere Mitglieder und Augenschutzspezialisten bieten Ihnen entsprechende Lösungen an.

1. Mögliche Risiken und Gefährdungen

Warum ist Augenschutz so wichtig?

Das Auge ist ein wertvolles Präzisionsinstrument der Natur. Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten, das sind die fünf Ur-Sinne, die es uns ermöglichen, uns in der Welt zu orientieren und zurechtzufinden!

Das menschliche Auge ist unser wichtigstes und gleichzeitig empfindlichstes Sinnesorgan. Seine natürlichen Schutzfunktionen wie Wimpern, Tränenfluss, Augenlider und der Lidschlussreflex reichen in der Arbeitswelt nur selten aus.


Das Sehen ist ein einzigartiger Vorgang, voller Geheimnisse und Wunder!

Leider ist unser Auge so kompliziert gebaut, dass eine einmal zerstörte Sehfunktion nicht mehr wiederhergestellt werden kann! Der Technik ist es bisher noch nicht gelungen, das Wunderwerk Auge künstlich voll funktionsfähig nachzuahmen. Trotzdem setzen wir uns im Beruf und in der Freizeit tagtäglich Situationen aus, die unser Augenlicht gefährden. Wir nehmen die Gefahr eines Augenunfalls in Kauf, weil wir uns zu wenig bewusst sind, wie wertvoll die Augen für uns sind!

In der Schweiz ereignet sich im Jahresdurchschnitt jede 3. Minute ein berufsbedingter Augenunfall!

Gefährdungen und Risiken an einem Einsatzort und nach Anwendung

  • Mechanische

    Fliegende Teile, Splitter, Späne, Stäube aus Metall, Holz, Stein, Beton etc. (z.B. Winkelschleifen, Schleifarbeiten, Bohren, Dreh- und Fräsarbeiten, Gussputzarbeiten, Staubarbeiten, feinmechanische Arbeiten, Sägearbeiten und leichte Montagearbeiten)

  • Chemische

    Lösemittel, Säuren, Laugen, Dämpfe, Lacke, Farben, Basen, Öle, Epoxidharz etc. (z.B. Laborarbeiten, Säure- und galvanische Arbeiten)

  • Thermische
    Hitze, Kälte, Schmelzmetall etc. (z.B. Metallgiessen, Arbeiten am Schmelzofen)
  • Optische
    Sonnenstrahlen oder grelles Kunstlicht (z.B. Arbeiten im Freien und Lastwagenfahrer) Ultra-Violett-Strahlen (z.B. Schweisser-Arbeitsplätze), Infrarot-, Röntgen-, Laser-Strahlen
  • Biologische
    Krankheitserregendes Bio-Material (z.B. Viren)

Fragen: Firmenspezifisch

  • Welche Arbeitsplätze gefährden die Augen?
  • Wo im Betrieb gibt es solche gefährlichen Arbeitsplätze?
  • Werden die Schutzbrillen an den gefährlichen Arbeitsplätzen tatsächlich getragen?
  • Warum werden sie nicht immer getragen?
  • Werden die Mitarbeitenden laufend geschult und trainiert? (Lernen Sie, Gefahren zu erkennen und sie zu beseitigen)
  • Sind die Arbeitsbereiche, in denen Tragepflicht herrscht, gut sichtbar gekennzeichnet (blaue Gebotstafeln)?
  • Werden getroffene Massnahmen regelmässig kontrolliert?

2. Welche Massnahmen sollen geprüft werden?

Arbeitsplatzverhältnisse

  • Aussen
  • Innen
  • Aussen und innen wechselnd
  • Lichtverhältnisse
  • Feuchtigkeit
  • Temperatur
  • Tragedauer
  • Vorgehen für Brillenträger
  • Fördern Sie den Sicherheitsgedanken beispielsweise durch Lob und Anerkennung, durch sporadisch interessante Augenschutz-Aktionen, mit Sicherheits-Wettbewerben und dem Film der Suva: «Einen Augenblick bitte».
  • Weisen Sie immer wieder konkret auf mögliche Unfallgefahren hin. Sie begründen damit die Tragepflicht für PSA.
  • Ahnden Sie riskantes Verhalten notfalls mit Sanktionen.
  • Unterschreiben Sie die Sicherheits-Charta der Suva.
  • STOPP bei Gefahr: Gefahr beheben und erst dann weiterarbeiten.
  • Die zehn lebenswichtigen Regeln der Suva unbedingt einhalten.

3. Welche Massnahmen und PSA sind geeignet?

Wie erfolgt die richtige Auswahl des idealen Modells und der richtigen Grösse? (Bügel-, Vollsichtbrille, Visier, Schirme/Gitter)

Das Angebot von Schutzbrillen-Modellen ist immens. Zusätzlich erschwert das grosse Angebot von unterschiedlichen Beschichtungen die Übersicht. Es lohnt sich, aus wirtschaftlichen und praktischen Gründen, die Auswahl mit grosser Sorgfalt durchzuführen. Tragversuche sind unumgänglich, um ein Maximum an Entscheidungsgrundlagen und Trageakzeptanz zu erhalten!

Auch ist die Kompatibilität mit anderen PSA nicht zu vernachlässigen, z.B. Atemschutzmasken, Helme und farbliche Abstimmung (Corporate Design).

Die unten aufgeführte Auswahl bestätigt diesen Sachverhalt.

  • Tragekomfort

    Optimaler Sitz des Augenschutzes

  • Design

    Die Schutzbrille muss dem Träger gefallen

  • Sicherheit
    Keine Kompromisse! Man hat nur 2 Augen
  • Qualität
    Lange Lebensdauer dank hoher Qualität (z.B. Beschichtung und Aufbewahrungsort, Kordel, Etui)
  • Preis
    Preis-/Leistungs-Verhältnis (Zusatznutzen und Mehrwerte) muss stimmen
Die Auswahl der notwendigen und gewünschten Scheiben-Glas-Ausführung
  • UV-Schutz

    100 Prozent bis 400 nm

    Alle
  • Blaulichtschutz

    reduziert schädliches Blaulicht

  • Tönung

    Alle Innenarbeitsplätze mit guter, konstanter Beleuchtung

    Farblos
  • Entspanntes und konzentriertes Sehen
    Für extrem helle Arbeitsplätze und bei hoher Lichtempfindlichkeit

    Hellblau
  • Mit Kontraststeigerung.
    Aussenarbeitsplätze mit schlechten Lichtverhältnissen, wie bei Nebel oder nachts

    Amber
  • Blendschutz
    Aussenarbeitsplätze

    Grau
  • Blendschutz
    Aussenarbeitsplätze

    Braun
Mit Signalfarberkennung und kontraststeigernder Wirkung
  • Silberspiegel

    Blendschutz
    Aussenarbeitsplätze
    Für wechselnde Lichtverhältnisse (53 % Transmission)
    Für extreme Blendung (12 % Transmission)

  • Grau

    Schweisserschutz
    IR- und UV-Strahlung

  • Polarisation

    Blendschutz
    Aussenarbeitsplätze
    Stark reflektierende Oberflächen wie z.B. auf Gewässern
    Maritimes Umfeld, Bauindustrie

  • Variomatic

    Blendschutz
    Automatische Anpassung des Filters von dunklen in helle Lichtverhältnisse

Beschichtungen
  • Anti-Fog

    beschlagsfrei, beidseitig oder nur Innenseite

  • Anti-Scratch

    kratzfest, beidseitig oder nur Aussenseite

Fragen: Firmenspezifisch

  • Gibt es einen Anforderungskatalog, gegliedert nach Arbeitsplätzen/Anwendungen und Gefährdungen/Risiken?
  • Entsprechen die abgegebenen Schutzbrillen dem Anforderungskatalog? (komfortable, moderne, gut aussehende, gut sitzende Schutzbrillen)
  • Werden die Schutzbrillen immer bzw. an den vorgeschriebenen Orten getragen?
  • Ziehen Sie Ihre Mitarbeitenden bei der Auswahl von PSA hinzu? (Trageversuche) Je mehr sie spüren, dass ihr Urteil ernst genommen wird, desto höher ist ihre Motivation, die Schutzbrillen auch tatsächlich zu tragen.
  • Ziehen Sie PSA- oder Schutzbrillen-Spezialisten zur Beratung hinzu?

4. Weiterführende Hinweise zu Anwendung und Gebrauch

Welche Accessoires stehen zur Verfügung?

  • Etuis, Kordeln, Kopfbänder, Reinigungsmittel mobil und/oder stationär, Aufbewahrung auf Mann, Persönliche Brillen (Hygiene)
  • Beipackzettel: Angaben zu Hersteller, Modell, Normierung, Verwendungsbereiche, Zertifizierung und Beständigkeit gegen Teilchen mit hoher Geschwindigkeit können in 28 Sprachen identifiziert und nachkontrolliert werden.

Instruktionsvideos zur Anwendung